AUF UND AB UND WIEDER AUF…
Teil 3
Wir haben uns in unseren Familiengruppen geformt, Konflikte ausgetragen, gelöst und Wege gefunden gut und teilweise auch weniger gut diese Ausnahmesituation zu überstehen.
Jetzt kommt Ostern, schönes Wetter, aber für Familien ist noch kein Ende der Beschränkungen in Sicht. Möglicherweise wird sich die Situation für einige noch verschärfen. Sie müssen/dürfen wieder arbeiten gehen. Der Alltag gehört nochmal neu strukturiert bzw. verändert.
Es ist noch nicht vorbei, wir haben noch eine Weile bis zum Ziel. Kinder vermissen zusehends ihre Freunde, die restliche Familie. Der Wunsch nach Abwechslung, wieder etwas mit anderen Menschen zu unternehmen, wird größer.
Wir haben nach – Forming, Storming (Teil 1) und Norming
(Teil 2) – noch zwei Phasen, die uns helfen können durchzuhalten.
PERFORMING – Produktivität und Selbständigkeit
Diese Phase zeichnet sich aus durch Produktivität, Effizienz und Selbständigkeit. Ab hier ist ein Team leistungsstark und kann Aufgaben gut erfüllen. Teammoral sind Kennzeichen dieser Phase. Teamleitung (wir Eltern) darf sich zurücknehmen, sie kann und darf sich auf ihr Team verlassen und sich auf Weiterentwicklung konzentrieren.
Genau das sollten wir als Eltern jetzt tun. Wir dürfen unseren Familienmitgliedern zutrauen und zumuten, dass diese ihre Aufgaben übernehmen, erweitern und verändern. Ich persönlich bin ganz erstaunt, was meine Kinder alles können…
Wir haben die Ebene erreicht, in der wir es gemeinsam schaffen können. Noch einmal, für die nächste und hoffentlich letzte Phase, gilt es unsere Aufgaben zu konkretisieren, übernehmen und auszuführen.
Die Energie des Teams (der Familie) wird ganz dieser Aufgabe gewidmet.
So gleiten wir – hoffentlich bald – in die letzte Phase.
ADJOURNING – Auflösungsphase
Das Projekt und die Zusammenarbeit des Teams nähert sich für diese Aufgabe dem Ende zu.
Diese Phase ist ein Auflösungsprozess, soziale Gruppenbeziehungen lockern sich allmählich wieder auf.
Wenn es soweit ist, soll man sich von seiner Sonderrolle wieder verabschieden – bewusst wieder aus der Rolle heraustreten.
Sobald dieser Ausnahmezustand vorbei ist, vergesst nicht zu feiern. Anerkennt eure Leistung, die ihr vollbracht habt.
Auch wenn es nicht immer leicht ist, am Ende sind wir eine Erfahrung reicher. Wir haben etwas gemeinsam geschafft.
Bis dahin dauert es noch, wir brauchen noch Geduld, einen Motivationsschub. Dafür hätte ich eine Idee, die ich schon oft angewendet habe. Sie hat mich noch immer an mein Ziel gebracht.
Zielbild erstellen
Stellt euch das Ende der Ausgangsbeschränkungen vor. Wie werdet ihr euch fühlen? Was werdet ihr tun? Wie wird es sein?
Gestaltet euch ein genaues Bild. Die Kreativen unter euch können es auch aufzeichnen. Kinder sind immer kreativ und ihnen macht diese Arbeit viel Spaß.
Mein Zielbild steht schon genau fest, alles werde ich nicht verraten. Aber eines möchte ich gerne teilen.
In meinem Zielbild wird dieses Mal auch eine Spende für Kinder in Afrika dabei sein. Obwohl ich persönlich eine der großen Betroffenen der Coronakrise bin. Ich durfte und darf immer noch nicht arbeiten. Für mich war das ein Schock und existenzielle Ängste haben mich die erste Zeit begleitet. Aber ich halte mir täglich vor Augen: Es geht mir gut! Ich bin versorgt, irgendwie.
Für große Teile der afrikanischen Bevölkerung ist dieser Ausnahmezustand nicht nur existentiell bedrohlich, sondern vor allem lebensbedrohlich. Fehlen ohnehin schon viele Ressourcen, wurden nun zusätzlich viele Fördergelder gestrichen.
Ich habe viele Ideen, was ich nach der Coronakrise mache. Vor allem arbeiten und ein Teil meines Verdienstes geht nach Afrika.
Ich wünsche euch
Durchhaltevermögen und Teamgeist,
Nächstenliebe…
In diesem Sinne – FROHE OSTERN!
Rosemarie Peer
www.rosemariepeer.at